Gehaltsvorstellungen richtig entwickeln und kommunizieren – so geht’s

Sales | Lesezeit 5 min.

Ab und an erleben es unsere Recruiter, dass sich Bewerber durch diese Frage verunsichert fühlen, ausweichen oder gar nicht antworten. Wir finden das nachvollziehbar, denn die Einschätzung des eigenen Marktwertes kann gerade für Berufseinsteiger nicht ganz einfach sein.

Ab und an erleben es unsere Recruiter, dass sich Bewerber durch diese Frage verunsichert fühlen, ausweichen oder gar nicht antworten. Wir finden das nachvollziehbar, denn die Einschätzung des eigenen Marktwertes kann gerade für Berufseinsteiger nicht ganz einfach sein.

Eine der klassischen Fragen im ersten Jobinterview oder schon in der Stellenanzeige lautet:

Wo liegen denn Ihre Gehaltsvorstellungen?

Ab und an erleben es unsere Recruiter, dass sich Bewerber durch diese Frage verunsichert fühlen, ausweichen oder gar nicht antworten. Wir finden das nachvollziehbar, denn die Einschätzung des eigenen Marktwertes kann gerade für Berufseinsteiger nicht ganz einfach sein. Trotzdem ist es möglich, sich auf die Frage nach den Gehaltsvorstellungen gut vorzubereiten und genau dafür haben wir Euch ein paar Tipps zusammengestellt.

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass ein Personaler nicht nach dem Wunschgehalt fragt, um Eure Bescheidenheit auf die Probe zu stellen. Stattdessen wünscht er sich eine gut durchdachte, realistische Einschätzung Eurer Fähigkeiten.

Dabei dürft ihr selbstbewusst sein. Was ihr nicht sein solltet, ist größenwahnsinnig. Utopisch hoch zu pokern, zeugt nicht von Souveränität, sondern von fehlender Professionalität und Branchenkenntnis. Es wirkt außerdem unsympathisch und wird schwerlich zu begründen sein. Unsachliche Antworten wie „Weil ich es wert bin.“ werden keinen Personaler überzeugen. Der Recruiter nutzt die Frage, um herauszufinden, ob sich das Unternehmen den Bewerber leisten kann. Im Zweifel schießt Du Dir also mit einer unpassenden Antwort ein fatales Eigentor.
Die Frage nach den Gehaltsvorstellungen sollte also unbedingt beantwortet werden – aber bitte mit Fingerspitzengefühl.

Um das zu entwickeln, geben wir euch die besten Ratschläge, die wir kennen, um

  1. Euren Marktwert zu entwickeln und
  2. Eure Forderung angemessen vorzutragen.

Dies ist nicht nur für den Berufseinstieg bedeutsam, sondern auch während der gesamten Berufskarriere für Gehaltsverhandlungen oder Jobwechsel.

Gehaltsvorstellungen richtig konkretisieren

Um deinen Marktwert zu bestimmen und passende Gehaltsvorstellungen zu entwickeln, sind unsere top drei Empfehlungen

  • Vergleichsportale
    wie Kununu oder Glassdoor. Auf diesen Seiten beurteilen Bewerber und Angestellte Unternehmen nach verschiedenen Kriterien – unter anderem auch dem Gehalt.
  • Online Jobbörsen
    wie Stepstone oder Monster. Manchmal sind auch auf Jobbörsen aufschlussreich, wenn es um die Gehaltsvorstellungen geht. Einige Arbeitgeber veröffentlichen in ihren Stellenbeschreibungen auch das Gehalt. Zudem erfährst du anhand der Anzahl der offenen Positionen, welche Berufsbilder gerade besonders gefragt sind.

Unser Tipp: Versuche Dir besonders konkrete Vorstellungen zu machen, indem Du Stadt, Branche und die Größe und Art des Unternehmens, mit dem Du sprichst, mit in Betracht ziehst. Diese und weitere Faktoren können das angemessene Gehalt maßgeblich beeinflussen!

  • Kontakte
    Kennst Du bereits jemanden, der in dem Unternehmen arbeitet oder zumindest in der Branche, vielleicht auch nur der Stadt? Nutze diese Kontakte, um Dich über das übliche Gehalt zu informieren. Auch professionelle soziale Netzwerke wie LinkedIn oder Xing können hier genutzt werden.

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Was gehört alles dazu? – Dein Wunschgehalt konkret beziffern

Nachdem Du Dir einen Überblick über Deinen Bereich verschafft hast, musst Du nun noch wissen, was in der Summe, die Du als Dein Wunschgehalt nennst, alles enthalten sein sollte – und was nicht.

  • Dein Gehaltswunsch sollte Dein Bruttojahresgehalt umfassen – nicht den Nettobetrag.
  • Stelle klar, ob du mit 12 oder 13 Gehältern rechnest.
  • Verzichte in den ersten Verhandlungen darauf, deine Sonderwünsche (Benefits wie Dienstwagen etc.) an deinen Gesprächspartner heranzutragen.
  • Orientiere dich trotz deiner Nachforschungen an deinem aktuellen Gehalt – mehr als 20 % solltest du nicht draufschlagen

Deine Gehaltsvorstellungen loswerden – dieser Zeitpunkt eignet sich besonders gut

Zu welchem Zeitpunkt oder an welcher Stelle Du Deine Gehaltsvorstellungen anbringst, lässt Du Dir am besten ganz bequem von Deinem Gesprächspartner vorgeben. Oft wird schon in der Stellenausschreibung darum gebeten, einen Gehaltswunsch zu nennen. Im Anschreiben kommst Du dieser Bitte dann entweder zum Schluss oder sogar als P.S. nach. Spätestens am Ende des ersten Interviews wird der Personaler Deine Gehaltsvorstellungen erfahren wollen. Dass Du dann am besten eine Antwort parat haben solltest, haben wir schon geklärt. Wie aber solltest Du Dich dabei am besten ausdrücken?

Formulierungshilfen: Mit den richtigen Worten zum Wunschgehalt

Grundsätzlich kannst Du Dich für eine von zwei Strategien entscheiden: Entweder Du nennst ganz geradeaus eine konkrete Zahl oder Du legst Dich nur auf einen Bereich fest. Bei dieser Entscheidung kommt es darauf an, ob Du noch Verhandlungsbereitschaft signalisieren willst oder eine ganz klare Vorstellung davon hast, was Du verdienen möchtest und auch, was angemessen ist.

  • Konkret
    Wenn Du schon sehr genau weißt, wie Deine Gehaltsvorstellungen aussehen, kannst Du das auch genauso kommunizieren. Formulierungen wie
    Meine Vorstellungen liegen bei X oder
    Das meinen Qualifikationen angemessene Gehalt wäre für mich X.
    wirken strukturiert und selbstbewusst. Je nach Inhalt Deines Bewerbungsschreibens oder Verlauf des Gesprächs kannst Du auch beispielsweise Deine Qualitäten noch einmal prägnant zusammenfassen.
  • Unbestimmt
    Wenn du deinem Gesprächspartner Verhandlungsspielraum einräumen möchtest oder einfach ein wenig flexibel bist und dich für die vage Variante entscheidest, sind folgende Formulierungen angemessen:
    Mein Wunschgehalt liegt im Bereich von X (bis X) oder
    Das angemessene Gehalt für meine Qualifikationen würde ich im zwischen X und X verorten.
  • Ausweichend
    Eine weitere Option, die aber nur selten angemessen sein wird, ist sich nur ganz vage über Deine Gehaltsvorstellungen zu sprechen. Eigentlich bietet es sich überhaupt nur dann manchmal an, ausweichend zu agieren, wenn Du gar nicht konkret gefragt wirst. Manchmal kann es trotzdem sinnvoll sein, sich zu dem Thema zu äußern, um Mitdenken oder Prioritäten zu signalisieren. In so einem Fall eignet sich eine Formulierung wie
    Gerne können wir im persönlichen Interview/bei nächster Gelegenheit besprechen, welches das angemessene Gehalt für meine Qualifikationen wäre.

Wenn Du einmal raus hast, wie Du angemessene Gehaltsvorstellungen entwickeln kannst und am besten kommunizierst, solltest Du unbedingt am Ball bleiben. Immer einen Überblick über den eigenen Marktwert zu haben, wird Dich in zukünftigen Verhandlungen inhaltlich sowie rhetorisch souveräner machen.

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