Definition
Als Export bezeichnet man den Verkauf und die Auslieferung von Waren oder Dienstleistungen ins Ausland. Diese werden also über die nationalen Grenzen hinweg verkauft und in einen anderen Markt eingeführt. Das Gegenteil von Export ist der Import, der den Einkauf von ausländischen Waren/Dienstleistungen bezeichnet.
An Exportgeschäften sind verschiedene Akteure beteiligt, wie beispielsweise Hersteller, Händler, Exporteure, Logistikunternehmen und Regierungsbehörden.
Der Export bietet Unternehmen die Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen, ihre Umsätze zu steigern und ihre Geschäftstätigkeit zu diversifizieren. Gleichzeitig trägt der Export zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes bei, indem er Arbeitsplätze schafft, die internationale Wettbewerbsfähigkeit stärkt und Deviseneinnahmen generiert.
Um erfolgreich im Exportgeschäft zu sein, müssen Unternehmen verschiedene Aspekte berücksichtigen, wie zum Beispiel
- die Identifizierung geeigneter Zielmärkte,
- die Anpassung ihrer Produkte an die Bedürfnisse und Anforderungen der ausländischen Kunden,
- die Einhaltung von Exportvorschriften und Zollbestimmungen
- die Bewältigung logistischer Herausforderungen im Zusammenhang mit Transport und Lieferung
Export innerhalb der EU
Innerhalb der EU begünstigt das einheitliche Handelsrecht die Ein- und Ausfuhr, den Handel und Kooperationen zwischen Unternehmen und Kunden. So sind in den letzten Jahrzehnten beispielsweise die umfassenden Grenzkontrollen weggefallen und viele Dokumente wurden vereinheitlicht.
Dennoch kann es auch innerhalb der Europäischen Union zu Kontrollen bei der Ausfuhr von Waren/Dienstleistungen kommen. In bestimmten Fällen, vor allem wenn es sich um technisch sensible, kerntechnische, chemische oder biologische Waren oder militärische Güter handelt, ist eine Ausfuhrgenehmigung notwendig.
Der Zoll hat eine Übersicht der Güter, deren Ausfuhr weltweit verboten oder nur mit vorheriger Genehmigung möglich ist: Warenausfuhr
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Formen des Exports
Beim Export kann zwischen direktem und indirektem Export unterschieden werden.
Direkter Export
In diesem Fall verkauft ein Unternehmen (der Exporteur) seine Produkte/Dienstleistungen direkt an die Importeure, Handelsbetriebe oder Endabnehmer im Absatzland. Dafür hat es unter anderem eine eigene Exportabteilung, einen eigenen Außendienst und/oder gründet Vertriebsniederlassungen im Ausland.
Für den direkten Export muss das Unternehmen den betreffenden Auslandsmarkt sehr gut kennen. Vor allem durch Messen und Ausstellungen, öffentliche Fördermaßnahmen und die Verbesserung der Kommunikationstechnik wird diese Art des Exportgeschäfts gefördert.
Indirekter Export
Beim indirekten Export hat der Exporteur keine direkte Beziehung zum ausländischen Handelspartner. Er verzichtet also auf den direkten Kundenkontakt und Marktzugang. Stattdessen werden unabhängige Handels-/Vertriebspartner eingeschaltet. Meist haben sich diese auf einen bestimmten Leistungsbereich bzw. auf eine bestimmte Ländergruppe spezialisiert.
Bei dieser Form des Exports wird also aus dem Exportgeschäft für den Exporteur ein Inlandsgeschäft. Wurden die Waren/Dienstleistungen an das Außenhandelsunternehmen verkauft, übernimmt dieses die weitere Exportabwicklung. Der Hersteller muss sich also nicht um Dinge wie Transport, Vertrieb oder Zahlungsabwicklung kümmern.
Damit entfallen zahlreiche Faktoren für den Hersteller, die nicht nur Kosten verursachen, sondern auch ein Risiko bergen:
- Über Auslandsmarkt informieren
- Geschäftsanbahnung im Auslandsmarkt
- Keine eigene Exportabteilung notwendig
- Kein Auslandsvertrieb notwendig
- Auslandsabsatz finanzieren
- Keine Exportkreditversicherung notwendig
Andererseits besteht beim indirekten Export die Gefahr, dass die Produkte aufgrund fehlender Marktkenntnisse nicht den Erfordernissen des Auslandsmarktes entsprechen. Zudem verbleiben zusätzliche Handelsgewinne beim Außenhandelspartner.
Zu den weiteren Nachteilen zählen:
- Abhängigkeit von Verkaufskontakten und –erfolgen des Außenhandelspartners
- kein Aufbau eines eigenen Images im Ausland
- Höherer Preis für Produkt/Dienstleistung – möglicherweise ist die Ware dadurch weniger wettbewerbsfähig
Neben diesen zwei Formen gibt es noch mehrere Sonderformen des Exports:
- Handelsvertreter: Absatzhelfer, die auf am Umsatz orientierter Provisionsbasis (Erfolgshonorar) arbeiten
- Exportkooperation: Vor allem für kleinere Unternehmen bietet sich eine formlose, rechtlich unverbindliche Interessengemeinschaft oder auch eine vertraglich festgelegte Arbeitsgemeinschaft an
- Lizenzvergabe/Franchising: Unternehmen erlaub eine vertraglich abgesicherte Nutzung von Patenten, Gebrauchsmustern oder Know-how
- Lohnveredelung: Verlagerung bestimmter lohnintensiver Arbeitsprozesse in ein ausländisches Unternehmen
Export – Vorteile & Nachteile
Vorteile
- Neuer Markt, der idealerweise noch nicht von ähnlichen Produkten gesättigt wurde.
- Vergrößerung des Kundenkreises: Die Ausweitung auf mehrere Länder bringt neue Absatzmöglichkeiten.
- Neue Kontextualisierung des Produktes (ggf. „Aufwertung“ des Produkts)
- Ausnutzung von Preisunterschieden, Währungsunterschieden und Kaufkraft
- Landesmarke nutzen (Markenwert eines Landes, wie z. B. „Made in Germany“)
Nachteile
- Importzölle, steuerliche Belastung, Nachteile aus Währungsunterschieden
- fehlende Vertriebsstrukturen
- andere Gesetzeslage
- andere kulturelle Rahmenbedingungen
- bestehende Wettbewerber haben Vorteil der Ortsansässigkeit
Bei der IHK Pfalz gibt es eine hilfreiche Übersicht mit allen Grundlagen rund um das Exportgeschäft: Export – Grundlagen für Newcomer